Mundhygiene: Gute Nachrichten für die Mundgesundheit in Deutschland

Mundhygiene: Gute Nachrichten für die Mundgesundheit in Deutschland

Ein Ausblick und der sozialpolitische Rahmen

In den letzten zehn Jahren ist das Bewusstsein für die eigene Mundgesundheit in der deutschen Bevölkerung deutlich gestiegen. Die Befragten geben an, dass ihr Mundgesundheitsverhalten gut ist und sich teilweise verbessert hat.

Menschen haben mit Sicherheit heutzutage gesündere Zähne und behalten sie länger.

Das zeigt eindrucksvoll, dass die Maßnahmen zur Zahnerhaltung und Vorbeugung in Deutschland wirksam sind.

Es ist jedoch wichtig, dass wir nicht nachlassen und weiterhin auf unsere Mundgesundheit achten - Denn viele Zahn- und Munderkrankungen treten verstärkt im höheren Lebensalter auf!

Wir wissen bereits, wie wir Karies und Parodontitis bekämpfen können. Für die Zukunft sind jedoch differenzierte und individuelle Präventionskonzepte für Menschen aller Altersgruppen erforderlich.

Neben der regelmäßigen häuslichen Mundhygiene gewinnen professionelle Zahnreinigungen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt immer mehr an Bedeutung. Prävention, Aufklärung und das Wissen um Mundgesundheit in der Bevölkerung zeigen deutlich positive Effekte.

Trotz dieser Erfolge besteht jedoch keine Garantie, dass sich die Situation bis 2030 nicht wieder verschlechtert. Es ist wichtig, dass wir uns nicht auf unseren bisherigen Erfolgen ausruhen, denn eine Vernachlässigung der Präventionsmaßnahmen könnte zu einer erneuten Verschlechterung führen. Wir müssen auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Mundgesundheit genau beobachten.

Leider sind Karies und Parodontitis in der deutschen Bevölkerung immer noch ungleich verteilt. Menschen mit höherer Schulbildung sind tendenziell weniger von Munderkrankungen betroffen, während Menschen mit niedrigerem sozialem Status ein höheres Risiko haben. Diese Ungleichheit müssen wir reduzieren, indem wir gesundheitsfördernde Ansätze nicht nur in der Gesundheitspolitik, sondern auch in anderen Politikbereichen integrieren.

Die Mundgesundheit hat einen engen Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit, und die Ziele müssen an die spezifischen Merkmale des Gesundheitssystems angepasst werden. Durch wissenschaftliche Überarbeitungen wurden die Grundlagen für weitere Verbesserungen geschaffen. Voraussetzung für eine positive Weiterentwicklung ist jedoch, dass sich die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern, sondern idealerweise verbessern.

Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesundheitssystems. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Mundgesundheitszielen ist daher ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung eines stabilen Systems. Um diese Ziele zu erreichen, benötigen wir das Engagement und die Bereitschaft aller relevanten Akteure und Institutionen im Gesundheitswesen sowie eine entsprechende Umsetzung seitens der Gesundheitspolitik.

Es steht außer Frage, dass eine angemessene Investition in finanzielle, organisatorische und personelle Ressourcen von großer Bedeutung ist, um die präventiven Ergebnisse in der Zahnmedizin zu verbessern.

 

Quelle: IDZ - „Mundgesundheit in Deutschland bis zum Jahre 2030“; Ziller et al; 2021

Veröffentlicht in: Allgemein am
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