Zahn und Zahnhalteapparat – Aufbau

Zahn und Zahnhalteapparat – Aufbau

Neben dem ästhetischen Aspekt schöner weißer Zähne in unserem Gesicht erfüllt unser Gebiss natürlich in erster Linie eine lebenswichtige praktische Aufgabe – es ist ein Werkzeug.

Galt es in Urzeiten neben seiner eigentlichen Funktion noch als Hilfsmittel zur Bewältigung mechanischer Tätigkeiten bei der Herstellung und Verarbeitung von Alltagsgegenständen, so kann es sich in unserer modernen Zeit voll und ganz auf die Vorbereitung unserer Nahrung für die Verdauung und die damit einhergehende Gewinnung lebenswichtiger Nährstoffe für unseren Körper konzentrieren. Deshalb sind unsere Zähne für das Abbeißen, Zerkleinern und Zermahlen unterschiedlich konzipiert und müssen höchsten mechanischen Anforderungen entsprechen. Trotz dieser Widerstandsfähigkeit sind sie allerdings äußerst sensibel gegenüber vielfältigen Säuren. So auch denen von Bakterien, die an Zähnen und Zahnhalteapparat Karies und Parodontitis verursachen können.

Wenige Menschen machen sich ein Bild davon, wie empfindlich und verletzbar unser augenscheinlich robustes, hartes Gebiss eigentlich ist.

Bekannt ist oft nur, dass sich unsere Zähne rein äußerlich voneinander unterscheiden und in Zahnkrone und –wurzel aufgeteilt sind. Dabei sehen wir in der Regel nur die Krone als oberen Teil, während ihr unterer Rand fest in das Zahnfleisch eingebettet ist und die Zahnwurzel sogar komplett im Knochen des jeweiligen Kiefers sitzt, wodurch sie für den erforderlichen Halt verantwortlich ist. Da die Backenzähne größten mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, besitzen sie je vier Wurzeln, während bei den anderen Zähnen lediglich eine ausreichend ist.

Die Zahnkrone besteht aus mehreren Schichten, die von außen bis ins Innere des Zahnes unterschiedliche Bestandteile aufweisen. Als harte äußere Schicht erfüllt der Zahnschmelz eine schützende Funktion für die innen liegenden Komponenten. Er setzt sich aus mehreren Mineralen und Spurenelementen zusammen, während Kalziumphosphat als Hauptbestandteil gilt und z. B. Magnesium oder Fluor lediglich in geringen Mengen vorhanden sind. Zwar gilt der Zahnschmelz als härtestes Material unseres Körpers, hat aber leider den Nachteil, dass er nicht nachwachsen kann und somit ein äußerst schützenswertes Gut darstellt.

Darunter folgt das Dentin, das sog. Zahnbein, das bis zur unteren Spitze der Wurzel ragt. Zahnbein ist härter als das umgebende Knochengewebe, jedoch hat es eine eigene Elastizität und zudem die Eigenschaft, dass es lebenslang neu gebildet werden kann. Im Inneren des Dentins liegen die sogenannten Tubuli, feine Dentinkanäle, die Wasser (sog. Dentinliquor) und dünne Nervenfasern aufweisen.

Im Inneren des Zahnes befindet sich schließlich ein Hohlraum, der Pulpahöhle genannt wird. Dieser beinhaltet das Zahnmark, das entsprechend als Pulpa bezeichnet ist. Die Pulpa ist ein Gemenge aus Blutgefäßen, Bindegewebe, Nerven und Zellen, die für die Neubildung von Zahnbein verantwortlich sind, und ist von eher weicher Konsistenz. Neben den Zellen haben die Nerven die Aufgabe der Reizleitung (Hitze, Kälte, Schmerz) und die Blutbahnen dienen als Verbindung zum restlichen Organismus.

Sind unsere Zähne gesund, so sind sie über die Zahnwurzel stabil mit dem Kiefer verbunden. Für diesen festen Sitz ist der Zahnhalteapparat verantwortlich, den man auch Parodontium nennt. Das Parodontium setzt sich aus Zahnfleisch, Wurzelhaut, Wurzelzement und dem sog. Alveolarknochen zusammen. Dieser Knochen wiederum ist eine dünne Knochenwand, die das Zahnfach, oder auch Alveole, ausbildet. Hierin sitzt der Zahn mit seiner Zahnwurzel, die vom Zahnhals bis zur Spitze von einer dünnen Mineralschicht ummantelt ist, auch Zahnzement genannt.

Darüber schließt sich die Wurzelhaut an, die als Bindegewebe zwischen Knochenwand und Zahnzement dient und deren Fasern beidseits für einen stabilen und gleichzeitig elastischen Halt der Zahnwurzel im Kiefer sorgt.

Nach außen abschließend fungiert unser Zahnfleisch, auch Gingiva bezeichnet, als Dichtung, um den empfindlichen Wurzelbereich mit seinem Gewebe gegen schädigende Beeinträchtigungen aus dem Mundraum zu schützen.

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